“Wieder ein Jahr vorbei, wieder der feministische Kampftag, wieder stehen wir am Hagenmarkt.
Viele starke Aktivist:innen und Genoss:innen haben in den vergangenen Jahrhunderten gegen das Patriarchat gekämpft. Stabile Frauen wie Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Minna Faßhauer sind bedeutend für die kommunistische Bewegung. Und für ihre Errungenschaften sind wir dankbar. Und doch fragen wir uns erneut, wie es sein kann, dass wir jedes Jahr wieder dieselben Dinge fordern müssen.
Eben weil das so ist, weil wir seit Jahren dasselbe fordern, wiederholen wir unsere eigenen Worte, bis sie gehört werden. Vieles davon mag euch bekannt vorkommen, weil ihr es kennt – doch es wird immer wieder als moralisierend und emotional abgetan. Allein das ist der Beweis dafür, dass unsere Forderungen nicht an Aktualität verloren haben.
Unsere Appelle sind die gleichen und das scheiß ausbeuterische System ist auch immer noch dasselbe. Und eben weil das so ist, weil wir seit Jahren das selbe fordern und für das gleiche kämpfen, wiederholen wir hier tatsächlich unsere eigenen Worte gebetsmühlenartig! Bis wir in einer Welt ohne Kapitalismus, in einer Welt ohne Patriarchat leben!
Dies erfordert einen Feminismus, der das System als Ganzes sieht und bekämpft, ein System, das den Menschen der Arbeiter:innenklasse und den Unterdrückten ihre Grundrechte verweigert. Es verlangt einen Feminismus, der nicht nur von einer besseren Welt träumt, einer Welt der Freiheit und Gleichheit, sondern sich aktiv für diese Zukunft organisiert, die nur durch die Abschaffung des Kapitalismus erreicht werden kann.
„Redebeitrag am Feministischen Kampftag 2023 in Braunschweig“ weiterlesen