Donnerstag, 24. Februar 2022 | 19 Uhr Nexus Braunschweig (Frankfurter Str. 253b)
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe “Alles muss man selber machen. Arbeitskampf und Selbstorganisierung”
Seit 20 Jahren unterliegt das Gesundheitssystem starken Veränderungen.
Durch eine fortschreitende Ökonomisierung folgen die Strukturen nun kapitalistischen Profitlogiken.
Diese Entwicklung führte vor allem zu einer zunehmenden Ausbeutung der Beschäftigten. Aus der fortschreitenden Privatisierung von Krankenhäusern folgen vielerorts Stellenabbau, Outsourcing von Küche, Reinigung, Logistik und damit einhergehenden Lohnsenkungen für die Beschäftigten dieser Bereiche. Zudem wurden und werden “nicht rentable” Einrichtungen geschlossen.
Vor allem atypische, flexibilisierte und prekäre Beschäftigungsverhältnisse, wie zum Beispiel Leiharbeitsverhältnisse, sollen nun die Lücken und den vielbesprochenen Pflegenotstand im System abdecken.
Der stetig steigende Druck auf Beschäftigte war bereits vor der Covid-19 Pandemie deutlich sichtbar und die Situation auf den Stationen sowie für Pflegeeinrichtungen hat sich in der fortdauernden Pandemie weiter verschärft. Wenig Gehör fanden die Bedürfnisse und Forderungen der Beschäftigten – das Beklatschen von Balkonen und lobende Worte führten wenn überhaupt zu symbolischer Anerkennung, nicht aber zu notwendigen Veränderungen der Arbeitsbedingungen.
Demgegenüber erzielen neue gewerkschaftliche Strategien in den letzten Jahren einige Organisierungserfolge und eine Möglichkeit der Gegenmacht. Mittlerweile gibt es in 15 Kliniken in Deutschland gewerkschaftlich erkämpfte Regelungen für Entlastung der Beschäftigten.
Doch wie ist die Ausgangslage dieser gewerkschaftlichen Organisierung?
Wie hat sich diese Lage mit dem Wandel des Gesundheitswesens über die Jahre verändert und was sind derzeitige Strategien der Organisierung?
Ein weiterer Fokus des Vortrages soll hierbei die Diskussion über die Frage “Wie kann die aktuelle Organisierung aus einer linksradikalen Perspektive solidarisch unterstützt werden?” sein.
Zusammen mit dem Referenten Bruno Gerkens – Gewerkschaftssekretär der ver.di – wollen wir genau diese Aspekte beleuchten, auf die Bedürfnisse der Beschäftigten eingehen und so gemeinsam eine solidarische Zukunftsperspektive diskutieren.
Hierzu würden wir uns sehr über die Anwesenheit und die aktive Teilnahme von Beschäftigten aus dem Gesundheitswesen freuen!
Der Einlass erfolgt nach dem verschärften 2G+ Prinzip: Genesene und Geimpfte (auch Geboosterte) bringen bitte einen tagesaktuellen negativen Schnelltest mit und tragen während der Veranstaltung eine FFP2-Maske. Dankeschön!