In Deutschland besitzen aktuell 45 Hyperreiche so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Bevölkerung. Und die Kluft zwischen arm und reich wird Tag für Tag größer. Während dieser Umstand allgemein anerkannt ist und oftmals schulterzuckend hingenommen wird, bleibt eine simple Ursache dafür häufig unausgesprochen: Wir sind es, die den Profit in ihren Fabriken und Büros durch unsere Arbeitskraft erwirtschaften. Wir sind es, die ihnen horrende Mieten in Wohnungen zahlen, mit denen sie ihr Vermögen vergrößern.
Auch die zunehmenden Auswirkungen von Klimakrise und Pandemie verstärken die sozialen Ungleichheiten immer weiter. Große Unternehmen aus energieintensiven Branchen streichen Milliardenhilfen vom Staat ein und zahlen mit der gleichen Handbewegung die größten Dividenden aller Zeiten an ihre Aktionär*innen aus. Kein Wunder, dass das Vermögen der deutschen Milliardär*innen im letzten Jahr um satte 100 Milliarden Euro gewachsen ist. Und schon jetzt deutet sich an, dass sich die Politik offensichtlich das durch die Coronakrise ausgegebene Geld durch weitere Einsparungen in sozialen, kulturellen und öffentlichen Gesellschaftsbereichen zurückholen wird,
Für die Folgen der Coronakrise zahlt somit auf unterschiedlichen Ebenen wie so oft diejenigen, die ohnehin in dieser Gesellschaft schlechter gestellt sind: etwa Menschen in beengten Wohn- und Lebensverhältnissen, systemrelevante Arbeitskräfte in mies entlohnten Branchen oder Betroffene von sexistischer und rassistischer Diskriminierung und Gewalt.
Folglich muss es für uns gemeinsam darum gehen, stattdessen die Gewinner*innen der Krise und dieses Wirtschaftssystems bezahlen zu lassen! Ganz nach dem Motto “Wer hat, der gibt!” fordern wir eine Umverteilung des Reichtums, sowie eine Vergesellschaftung öffentlich notwendiger Bereiche. Gegen die Verwertungslogik aus Wettbewerb und Profitzwang, hin zu bedarfsorientiertem Wirtschaften und gemeinwohlorientierter Versorgung. Für einen sozial-ökologischen Wandel der Wirtschaft!
Dazu braucht es eine Vernetzung unserer unterschiedlichen sozialen, feministischen, antirassistischen, ökologischen Kämpfe und Streiks. Der Welt der Reichen und Mächtigen, in der nur Wenige profitieren, stellen wir unsere Welt der Vielen entgegen: Holen wir uns, was uns zusteht – laut, schrill, bunt und wild!
mehr Infos unter: werhatdergibt.org